Allgemeine Informationen
Psychotherapie ist die wissenschaftlich fundierte Behandlung psychischer Erkrankungen.
Wie kann eine psychische Erkrankung aussehen? Beispielsweise könnte es sein, dass Sie - seit einiger Zeit oder auch schon lange - antriebslos, freudlos und energielos sind, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen haben. Oder Sie leiden, vielleicht schon lange Zeit, unter Ängsten, die Sie selbst eigentlich übertrieben finden und die Sie gerne loswerden möchten? Oder es gab schlimme, stark belastende Ereignisse (Traumata) in Ihrem Leben, unter denen Sie bis heute leiden? Der erste Schritt bei solchen und ähnlichen Beschwerden ist eine gründliche diagnostische Abklärung (s. Ablauf). Bei Vorliegen einer psychischen Erkrankung ist Psychotherapie ein vielversprechender Behandlungsansatz, ggf. begleitend zu einer ärztlich-psychiatrischen Behandlung.
Ich arbeite u.a. mit folgenden Störungsbildern:
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affektive Störungen (z.B. Depression)
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Angststörungen
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Zwangsstörungen
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Belastungsreaktionen und Traumafolgestörungen (z.B. PTBS) nach schwerwiegenden Lebensereignissen
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dissoziative Störungen
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Essstörungen
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somatoforme Störungen (körperliche Beschwerden, die medizinisch nicht ausreichend erklärt werden können)
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sexuelle Funktionsstörungen
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Persönlichkeitsstörungen
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Schizophrenie und psychotische Erkrankungen (nicht in der Akutphase)
Wenn Sie unsicher sind, ob eine Psychotherapie für Ihre Beschwerden geeignet ist, können Sie gerne Kontakt aufnehmen. In der ersten Sprechstunde wird genau diese Fragestellung geklärt.
Ablauf
Die Therapiestunden dauern 50 min und finden in der Regel 1x/Woche statt. Dafür vereinbaren wir einen festen wöchentlichen Termin.
Die erste Phase ist die Diagnostikphase: Hier können Sie eine bis drei psychotherapeutische Sprechstunden in Anspruch nehmen (nur nach Terminvereinbarung, keine offene Sprechstunde). Sofern eine ambulante Psychotherapie für Sie geeignet ist und ich einen Therapieplatz frei habe, schließen daran 2 bis 4 „probatorische Sitzungen“ an. Diese dienen der weiteren diagnostischen Abklärung und dem Vereinbaren von Therapiezielen. In dieser Diagnostikphase können Sie auch für sich überprüfen, ob zwischen uns die „Chemie“ stimmt und Sie sich bei mir gut aufgehoben fühlen – dies ist ein ganz entscheidender Faktor für die Wirksamkeit einer Psychotherapie. Sofern Sie sich für die Behandlung entscheiden, beantrage ich bei Ihrer Krankenversicherung die Kostenübernahme.
Die zweite Phase ist die Behandlungsphase: Nachdem ich Ihnen Ihre Diagnose(n) genau erklärt habe, planen wir gemeinsam die Behandlung. Hier wende ich unterschiedliche Methoden an, die ich immer transparent mit Ihnen abstimme. Beispiele dafür finden Sie im nächsten Abschnitt. Ich kombiniere in der Behandlungsphase die wöchentlichen Einzelstunden mit einer Sitzung Gruppentherapie (100 min) pro Monat.
Eine Kurzzeittherapie umfasst 12 bzw. 24 Sitzungen. Bei einer Langzeittherapie werden insgesamt 60 Behandlungsstunden bei der (gesetzlichen) Krankenversicherung beantragt.
Die dritte Phase ist die Rückfallprophylaxe: Zum Ende der Behandlung überprüfen wir, inwieweit Ihre Therapieziele erreicht wurden. Sie üben, auch ohne therapeutische Unterstützung im Alltag Ihre Erfolge aufrechtzuerhalten, indem wir den Abstand zwischen den Sitzungen vergrößern (z.B. alle zwei Wochen).
Psychotherapeutische Sprechstunde
Gemäß der geltenden Regelung führe ich Sprechstunden auch durch, wenn ich gerade keinen Therapieplatz frei habe. Der Zweck der Sprechstunde ist eine professionelle Einschätzung Ihrer Beschwerden mit einer – je nachdem, wieviel Zeit wir haben – orientierenden oder auch ausführlicheren Diagnostik und einer Behandlungsempfehlung. Die Sprechstunde ist somit vor allem für Personen sinnvoll, die noch keine Therapie gemacht haben und ihre Diagnose nicht bereits kennen. Es können bis zu drei Sprechstunden à 50 min durchgeführt werden. Bei einem Einzeltermin nehme ich mir gerne auch 75 min Zeit, wenn es sich einrichten lässt.
Wenn Sie Interesse an einer Sprechstunde haben, schreiben Sie mir am besten über das Kontaktformular. Wenn Sie zeitlich flexibel sind, kann ich in der Regel eine Sprechstunde zeitnah anbieten.
Verhaltenstherapie und ergänzende Methoden
In Deutschland werden von den Krankenkassen die Kosten für vier verschiedene „Therapieschulen“ übernommen:
Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Systemische Therapie.
In der Verhaltenstherapie haben Sie als Patient(in) eine ganz aktive Rolle in Ihrer eigenen Behandlung. Dies illustriere ich oft über die „Bergsteigermetapher“:
Sie kommen zu mir mit Ihrem Auftrag: Sie zeigen mir einen „Berg“, den Sie besteigen wollen. Ich kenne mich ganz gut aus mit Bergsteigen, bin schon öfters mit anderen auf ähnliche Berge gestiegen. Ich bringe für uns die Ausrüstung mit, ich begleite Sie, gebe Ihnen Sicherheit und mache Ihnen Mut beim Aufstieg. Aber klettern müssen Sie selbst.
Klassische Inhalte der Verhaltenstherapie sind:
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Psychoedukation (Sie erwerben ein gutes Verständnis über Ihre Erkrankung und Ihre problematischen Muster)
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Erkennen der Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen, Verhalten und körperlichen Symptomen
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Verständnis der biographischen Einflussfaktoren, z.B. Belastungsfaktoren in der Kindheit oder Erziehungsstil der Eltern
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Hinterfragen von problematischen Gedanken
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gesunder Umgang mit Gefühlen
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Aufbau von hilfreichen Verhaltensmustern (z.B. in einer Depression wieder aktiv werden, positive Aktivitäten unternehmen)
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bei Angststörungen und Zwangsstörungen: Exposition bzw. Konfrontation
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Stärkung von Selbstwert und Selbstfürsorge
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und viele mehr
Dabei plane ich individuell für Sie und mit Ihnen, welche Methoden wir anwenden. Oft gebe ich „Hausaufgaben“ zwischen den Therapiesitzungen. So können Sie neues Verhalten und neue Erkenntnisse in Ihren Alltag übertragen – denn darum geht es: Veränderungen in Ihrem „wirklichen“ Leben zu erzielen.
Gerne kombiniere ich, je nach Indikation, die „klassische“ Verhaltenstherapie mit Ansätzen der „dritten Welle der Verhaltenstherapie“:
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angeleitete Übungen zu Achtsamkeit und Akzeptanz
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Schematherapie (starker biographischer Fokus zum Verständnis eigener Verhaltens- und Erlebensmuster, Arbeit mit emotionsaktivierenden Methoden, Imagination, Stühlearbeit)
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ACT (Akzeptanz und Distanzierung von Symptomen statt Kampf gegen Symptome, Identifikation eigener Werte, Stärkung werteorientierten Verhaltens)
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DBT (klar strukturierte Methode zum Einüben gesunder Emotionsregulation)
Dies kann ich Ihnen gerne im persönlichen Gespräch genauer erläutern.
Kostenübernahme
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Gesetzliche Krankenversicherung:
Die Behandlung wird von Ihrer Krankenkasse vollständig übernommen. Sollten Sie früher schon einmal eine Verhaltenstherapie gemacht haben, dann sollte das Ende dieser Vorbehandlung mindestens 2 Jahre zurückliegen.
Bitte bringen Sie zum ersten Termin sowie zu Beginn jedes Quartals Ihr Versicherungskärtchen mit. Eine Überweisung benötigen Sie nicht.
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Private Krankenversicherung, Beihilfe und Selbstzahler:
Aufgrund meiner begrenzten Kapazitäten nehme ich aktuell keine Patienten über Private Krankenversicherungen oder als Selbstzahler auf.